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Ärger mit teuren Büchern


Der Begriff Faksimile ist der lateinischen Sprache entlehnt (fac simile = das Gleiche tun). Im heutigen Sprachgebrauch wird dieser Begriff verwendet für eine originalgetreue Nachbildung einer Vorlage.

Soweit ein Buch als Faksimile hergestellt werden soll, müssen die gleichen Materialen und Herstellungsmethoden aus der Zeit des Originals zum Einsatz kommen. Diese Tatsache macht die Herstellung aufwendig und damit teuer.

In den letzten Jahren hat sich eine Reihe von Firmen auf den Verkauf von angeblich wertvollen Faksimiles spezialisiert, die sie vornehmlich älteren, ehemaligen Kunden des ehemaligen Buchclubs (Bertelsmann-Konzern) über Hausbesuche zu hohen Preisen zum Kauf anbieten.

In vielen Fällen bieten die Vertreter dieser Firmen auch die Vermittlung eines Bankkredits zur Finanzierung des Ankaufs der Bücher an. Versprochen wird vor dem Verkauf, dass die angebotenen Bücher eine angeblich hohe Wertsteigerung erfahren würden.

Tatsächlich stellen sich die Dinge anders da:

  1. Die bislang geprüften Bücher sind keine originalgetreue Nachbildung einer Vorlage.
  2. Die Bücher werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine hohe Wertsteigerung erfahren.

Ein unabhängiger Experte (Buchauktionator) hat ein Exemplar geprüft und als Imitat bewertet (vgl. WDR-Bericht vom 25.03.2020).

Juristisch kann man Folgendes sagen:

Soweit zwischen dem Wert eines Buches und dem Verkaufspreis ein krasses Missverhältnis besteht, kann der Kauf angefochten werden mit dem Ziel, den Vertrag zurück abzuwickeln (Geld zurück gegen Buch zurück).

Aktuell betreuen wir in unserer Kanzlei (bundesweit und aus der Schweiz) cirka 2.500 Einzelfälle (Datenstand 01. Juni 2023). Die Erfolgsaussichten müssen individuell geprüft werden. Inzwischen konnten zahlreichen Verfahren - außergerichtlich und gerichtlich - erfolgreich abgeschlossen werden und die Betroffenen bekamen ihr Geld zurück.

Bereits von unserer Kanzlei erstittene erstinstanzliche Urteile (Landgerichte) bestätigen die Möglichkeit der Rückabwicklung. Diese Entscheidungen wurden durch Urteile des Oberlandesgericht bestätigt.

Ein von Landgericht Bielefeld beauftragter Gutacher hat die "Monsterrat Kollektion" geprüft (Verkaufspreis €19.999,00). Der Gutachter kommt zu folgenden Ergebnnissen:

  • verkauftes Buch entspricht nicht dem Original (Herstellung und Materialien)
  • Für einen unerfahrenen Käufer sind die Unterschiede nicht erkennbar
  • Der tatsächliche Wert beträgt € 1.000,00 bis € 1.500,00

Zahlreiche von Gerichten eingeholte Sachverständigengutachten zu anderen Werken liegen uns vor und bestätigen den für die Geschädigten positiven Trend.

 

Zu der Thematik sind bislang folgende Presseartikel und TV-Berichterstattungen erschienen*:

*Artikel chronologisch sortiert - Aufzählung nicht abschließend

 

Spiegel-TV vom 14.08.2023
Die Buch-Abzocker: Innenansichten einer unehrenhaften Gesellschaft
Die Abzocke bringt Millionen: gewiefte Verkäufer vresprechen wertvolle Sammlerstücke, liefern aber nur Ramsch. SPIEGEL TV zeigt Videos von Verkaufsgesprächen, in denen die Kunden nicht nur abgezockt, sondern auch als "Dullis" verhöhnt und erniedrigt werden. Eine Recherche über Drücker-Kolonnen, ihre Hintermänner und Aubilder - und was der Bundesligist 1. FC Köln damit zu tun hat.

 

Stuttgarter Zeitung vom 12.06.2023
Betrugsmasche mit Büchern
Wachsender Gegenwind für Buch-Betrüger
 

 

Im Aktenzeichen XY-Spezial: Vorsicht, Betrug! informiert Rudi Cerne zusammen mit der Polizei und Betroffenen über die neuesten Maschen der Kriminellen und gibt Verhaltenstipps.
Der Beitrag beginnt ab Minuten 46:46
 

Spiegel-TV vom 06.02.2023
Abzocke mit wertlosen Ramschbüchern
 

ZDFinfo Doku vom 30.12.2022
Skurpellos! Kriminelle Maschen: Gefahr an der Haustür
Der Beritrag zu den Faksimiles beginnt ab Minute 22:48
 

Spiegel-TV vom 14.11.2022
Abzocke an der Haustür: Der Trick mit den wertlosen Büchern
 

SRF Kassensturz v. 01.11.2022
Abzockmasche - Wenn die Büchergauner klingeln
Der Beitrag beginnt ab Minute

 

ARD Brisant v.16.10.2022
Die Polizei warnt, denn Buch ist nicht gleich Buch
Der Beitrag beginnt ab Minute 13.

 

SPIEGEL-Online v. 12.08.2022
Abzocke früherer Bertelsmann-Kunden
"Oma, das ist nichts wert"

 

Bild Printausgabe v. 03.06.2022
Seriöse Volksbank profitiert von Teuer-Buch-Abzockern
BILD deckt auf, wie die MAsche mit überteuerter Literatur funktioniert

 

Bild Printausgabe v. 30.04.2022
Krankenschwester hat 190 000 Euro Schulden
Diese Teuer-Bücher trieben Dagmar in den Ruin

 

Bericht in der "Hertener Allgemeine" vom 08.02.2022
Eine Hertenerin kaufte prächtig aufgemotzte Bücher zu überhöhten Preisen. Für die Opfer gibt es aber Grund zur Hoffnung.

 

Die Tricks im NDR v. 10.05.2021
Die Tricks im SWR v. 13.09.2021

Der Bericht über Faksimiles beginnt bei Minute 34:20.

 

Voss & Team im MDR v. 25.03.2021
Kunstvolle Bücher als vermeintliche Wertanlage.
 

Vorsicht Falle im ZDF v. 16.01.2021
Wie windige Geschäftemacher mit überteuerten Büchern ein Vermögen machen.

Hinweis:
Der diesem Bericht zugrundeliegende Prozess vor dem Landgericht Bielefeld konnte inzwischen vollständig gewonnen werden.

 

Servicezeit im WDR v. 25.03.2020
Überteuerte Bücher - perfides Haustürgeschäft
Faksimiles sind originalgetreue Nachbildungen, häufig von handschriftlich erstellten Dokumenten. Solche Faksimiles wurden in letzter Zeit vermehrt an NRWs Wohnungstüren verkauft - und zwar zu horrenden Preisen! Kunden sind vor allem arglose Senioren, die so um ihr Erspartes gebracht werden.

 

DER SPIEGEL v. 28.02.2020
Der miese Trick mit dem Fünf-Kilo-Buch
Vertreter schwätzen leichtgläubigen Menschen an der Haustür angeblich kostbare Klassiker auf. Damit verdienen sie Millionen. Verurteilt werden sie fast nie.

 

BILD v. 17.01.2020
Einsame Seniorin fiel auf Drücker rein

"Man hat mir diese Bücher für 13.000 EURO aufgeschwatzt."

 

NEUE WESTFÄLSICHE v. 24.01.2020
Rentner Opfer von Wucherpreisen
Das Ausmaß zweifelhafter Haustürgeschäfte mit angeblich wertvollen Meisterwerken wird immer größer. Dahinter verbirgt sich ein Millionengeschäft.

 

LOKALZEIT OWL v. 22.11.2019
Abzocke mit überteuerten Büchern

 

NEUE WESTFÄLISCHE v. 20.08.2019
Dubiose Haustürgeschäfte mit Bibeln
Eine Pensionären erhält den Kaufpreis für ein imitiertes Faksimle des Neuen Testaments zurück. Ihr Anwalt kündigt unterdessen neue Klagen gegen WK Wertkontor an und geht gegen weitere Firmen vor.

 

NEUE WESTFÄLISCHE v. 02.10.2018
Wertkontor erstattet Kaufpreis für angeblich teure Bücher

Seniorin hatte angeblich ein originalgetreues Faksimile gekauft. Gütersloher Firma will offenbar ein Gutachten vermeiden. Weitere Verfahren eingeleitet.

 

NEUE WESTFÄLISCHE v. 01.11.2017
Bibelverkauf der Firma WK Wertkontor: Zeugin unter Druck gesetzt

Klage: Gericht fordert Sachgutachten ein, um den Wert der verkauften teuren Bibel zu ermitteln.

 

NEUE WESTFÄLISCHE v. 18.07.2017
Seniorin verklagt Gütersloher Firma WK Wertkontor

77-Jährige kaufte von WK Wertkontor für 11.300 Euro imitiertes Faksimile des neuen Testaments.


 

 

Sie sind ebenfalls betroffen?


Oder Sie kennen jemanden, der teure Faksimiles erworben hat?
Dann wenden Sie sich vertrauensvoll an uns.
 
 

S•D•K Rechtsanwälte

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